Die A100-Verlängerung schreibt weiter Schlagzeilen. Der Bau des 16. Bauabschnittes der Stadtautobahn wird noch einmal deutlich teurer als geplant. Anfangs auf 313 Mio. Euro beziffert, belaufen sich die Baukosten nun auf 650 bis 700 Mio. Euro. Die Kosten haben sich damit mehr als verdoppelt. Die teuerste Autobahn der Nation baut ihren Vorsprung weiter aus. Und auch der Eröffnungstermin hat sich erneut verschoben, auf das Jahr 2024. Doch wenn 2024 eröffnet werden kann bleibt die Elsenbrücke noch mindestens vier Jahre eine Großbaustelle. Wohin also mit dem vielen, durch die Autobahn produzierten Verkehr?
Die Fehlentscheidung des Baus des 16.BA der A100 darf nicht zum Fluten der Wohnquartiere in Alt-Treptow, Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln führen. Der Umweltverbund (Bus, Rad- und Fußverkehr) darf nicht im Autostau stecken bleiben. Deshalb bedarf es eines Verkehrskonzepts vor Eröffung der Autobahn, besser noch keine Öffnung des 16. BA.
Minimallösung wäre eine Pförtnerampel die nur soviel Autos von der Autobahn lässt wie die Stadtstraßen vertragen. Diagolansperren sollen den Durchgangsverkehr durch Wohnquartiere verhindern. Lieber Stau auf der Autobahn, als Verkehrskollaps in den Wohnquartieren.
Der 17. BA der A100 ist nicht die Lösung und wäre keinesfalls vor 2040 fertig. 2040 müsste Berlin klimaneutral sein. Das System Stadtautobahn ist am Ende. Der Bund sollte die Kosten für diesen Anachronismus besser in die Förderung von Bussen und Bahnen lenken.