Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher und Andreas Otto, Sprecher für Bauen und Wohnen sagen mit Blick auf die Sitzung des Untersuchungsausschusses BER am Freitag, 31.01.14:
Spätestens um die Jahreswende 2011/12 muss der Flughafengesellschaft offenbar klar
gewesen sein, dass der Eröffnungstermin im Juni 2012 nicht mehr zu halten war. Das ist bei der heutigen zweiten Befragung des obersten Projektleiters und Prokuristen, Joachim
Korkhaus, deutlich geworden. Denn kurz nach der Aufsichtsratsklausur im Dezember 2011
begann die Flughafengesellschaft eine Umplanung der Brandschutztechnik in Richtung einer halbautomatischen Lösung, auch als Mensch/Maschine-Lösung bekannt.
Angesichts dieser Tatsachen ist es umso unverständlicher, wie der Aufsichtsrat und die
Geschäftsführung der Flughafengesellschaft sich die ganze Zeit ruhigen Gewissens auf den
Eröffnungstermin freuen konnten, während das Terminal in einem Dschungel aus
mangelhaften Plänen, freihändigen Bauarbeiten und fehlenden Genehmigungen versank.
Das Aufsichtsgremium und seine Unterausschüsse hatten sich im Dezember 2011
seelenruhig für April 2012 zur nächsten Sitzung verabredet. Angesichts der riesigen
Probleme eine grandiose Fehlleistung und mangelnde Sorgfalt der obersten Kontrolleure. Es gab heute auch Indizien dafür, dass die Controllingberichte durch die Geschäftsführung vor der Übergabe an den Aufsichtsrat “frisiert” wurden. Ob der Aufsichtsrat das nur nicht
erkannt oder gar erwartet hatte, müssen weitere Zeugenbefragungen ergeben.
Als besonders hinderlich erwies sich bei der Zeugenbefragung abermals, dass der größte Teil der BER-Unterlagen durch den Regierenden Bürgermeister und die Flughafengesellschaft unter einen Geheimhaltungsstatus gesetzt wurden, um eine öffentliche Verwendung und Diskussion zu verhindern.