Für die Verkehrsinfrastruktur gilt: Erhalt und intelligentes Management vorhandener Kapazitäten geht vor Neu- und Ausbau. In den kommenden Jahren ist ein gewaltiges Defizit bei der Instandhaltung zu beseitigen. Mit moderner Telematik, der Verbindung von Informations- und Kommunikationstechnologien auf Straßen, Schienen, Wasserstraßen und Flughäfen können Kapazitäten auch ohne Neu- und Ausbau geschaffen werden. Neue Autobahnen und andere Straßenprojekte durch ökologisch sensible Gebiete lehnen wir ab.
Harald Moritz, MdA mit den Gästen Dr. Turgut Altug, MdA und Christian Hönig vom BUND
Am gestrigen Dienstag Abend trafen sich 25 Personen in meinem Wahlkreisbüro um über die Charta Stadtgrün zu diskutieren. Unsere Fachgäste Dr. Turgut Altug, MdA und Herr Christain Hönig vom BUND stellten uns die Ideen der Charta vor. Als eines der größten Projekte im Grünen Bereich wolle die Charta das Berliner Stadtgrün für die kommenden Generationen absichern, so Dr. Altug. Parks, Grünflächen, Wälder und Gewässer sollen nachhaltig geschützt und in ihrer Funktion erhalten bleiben. Dabei werde immer wieder der Spannungsraum zwischen Wohnungsneubau und der Bewahrung der Lebensqualität durch Freiräume entstehen. Diesem seien klare Regeln zu setzen. Die Mietpreissteigerungen sind nicht nur der Flächenknappheit verschuldet, sondern vor allem auch gezielter Spekulation, gegen die wir vorgehen müssen. Die immer weiter voranschreitende Bodenversiegelung kann hier nicht der Ausweg sein.
Klar ist schon
heute, dass die Charta in den Haushaltsverhandlungen mitverhandelt
wird. Leider ist die Höhe der finanziellen Zuwendungen noch offen.
Als Grundsatzpapier will die Charta bereits bestehende Papiere zu dem
Thema weiter unterstützen und – so das Ziel – Rechtssicherheit
schaffen. Da wir in Berlin stets auf zwei Ebenen der Verwaltung
angewiesen sind, müssen auch hier klare Zuständigkeiten und Regeln
geschaffen werden. Kleingärten wollen wir erhalten. Jedoch sind 83%
der Kleingärten landeseigene Flächen und damit im Grunde für die
Allgemeinheit da. Die Kolonien sind dazu aufgerufen, sich nach außen
zu öffnen und mehr Urban Gardening zuzulassen. Damit in Zukunft mehr
Berliner*innen die landeseigenen Grünflächen nutzen können und
dadurch auch die Wertschätzung der Flächen steigt.
Herr Hönig betonte
ausdrücklich die außergewöhnliche Artenvielfalt in Berlin, welche
ihren Ursprung in der Teilungsgeschichte der Stadt hat. So sei die
Diversität in der Stadt vielerorts bedeutend größer als in den
Maiswüsten, die Berlin umzingeln. Diese gilt es zu bewahren, zum
Wohle von Mensch und Natur in Berlin.
Ich danke allen
anwesenden für die konstruktive Diskussion und den Wissens- und
Erfahrungsaustausch! Wir freuen uns, wenn ihr auch bei unseren
kommenden Kiezgesprächen wieder dabei seid.