Einen Parkplatz gibt es in Berlin mehrheitlich kostenlos, doch eine Fahrt im ÖPNV muss bezahlt werden. Ist das sinnvoll? Nein, wie eine aktuelle Studie von Greenpeace und eine schriftliche Anfrage von mir zeigen. Zwar ist in den meisten deutschen Städten das Parken günstiger als eine Hin- und Rückfahrt mit Bus oder Bahn – doch klafft das Verhältnis in Berlin besonders weit auseinander: Ein Parkplatz für zwei Stunden kostet ist im Schnitt 3,50 Euro und ist somit mehr als ein Drittel günstiger als zwei Einzeltickets (5,60 Euro) oder ein Tagesticket (7 Euro) der BVG oder S-Bahn. Meine schriftliche Anfrage vom 27.04.2018 zeigt: Die Parkgebühren wurden das letzte mal 2005, also vor zehn Jahren erhöht. Die Gebühren für Anwohner*innen noch gar nicht seit ihrer Einführung. Hier ist also noch viel Luft nach oben! Auch die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung geht nur langsam voran, da sie in der Hand der Bezirke liegt. Nur in Mitte, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg sind neue Zonen geplant. Von einer flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung innerhalb des S-Bahn-Rings sind wir noch weit entfernt. Hier müssen wir ran, denn eine stärkere Steuerung des Parkens würde die Anreize zur Nutzung des ÖPNV und somit zur Entlastung unserer Straßen erhöhen. Dies belegt auch eine aktuelle Studie von Greenpeace. Dort landet Berlin beim ÖPNV nur auf dem vorletzten Platz – vor allem wegen der hohen Kosten im Vergleich zur Kaufkraft, währen Parkplätze relativ günstig sind.
Über dieses Thema berichtete u.a. die Berliner Zeitung.