Weil vielen Unternehmen und Handwerkern durch Stau, schlechte Straßen und Parkplatzsuche wichtige Zeit verloren geht, wollen die Grünen den Wirtschaftsverkehr der Hauptstadt modernisieren und beschleunigen – und entsprechende Konzepte mit dem Mobilitätsgesetz erstmals gesetzlich verankern. „Mit dem neuen Mobilitätsgesetz wollen wir auch den Wirtschaftsverkehr nach vorne bringen“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Stefan Gelbhaar. Dazu werden wir den Dialog mit der Wirtschaft intensivieren, um neue Mobilitätskonzepte konsequent auf die Straße zu bringen.“
„Das Thema Wirtschaftsverkehr wurde in den vergangenen Jahren in Berlin sträflich vernachlässigt“, sagt Harald Moritz, ebenfalls verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion. Durch das im Koalitionsvertrag vereinbarte Erhaltungsmanagementsystem würde der Sanierungsstau bei Straßen und Brücken endlich besser koordiniert und systematisch abgebaut. „So wird der Wirtschaftsverkehr schneller durch die Stadt kommen.“
Wie die Grünen-Fraktion Waren und Dienstleistungen in Zukunft sicher, effizient, schnell und sauber in der Stadt verteilen will, hat sie am Freitag auf ihrer Sommerklausur im brandenburgischen Kremmen diskutiert und zahlreiche Vorschläge unterbreitet.
Weitere wichtige Punkte aus dem Beschluss Grüne Verkehrspolitik für einen effizienten Wirtschaftsverkehr:
- Weniger Stau: Grüne Verkehrspolitik lenkt mehr privaten Verkehr auf Fahrrad, Bus und Bahn um und eröffnet dem Wirtschaftsverkehr dadurch effizientere Lieferwege.
- Planungssicherheit für die Unternehmen: Schwere Lasten werden auch mittelfristig mit großen Diesel-Fahrzeugen geliefert. Der Senat soll daher in einem intensiven Dialog mit der Wirtschaft einen verlässlichen langfristigen Plan entwickeln, auch diesen Verkehr möglichst emissions- und lärmarm zu gestalten und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
- Ladezonen: Zusätzliche Ladezonen helfen, das Ausladen in der zweiten Reihe zu verhindern. Smarte Lieferzonen könnten sogar je nach Bedarf online gebucht und flexibel angezeigt werden.
- Pilotprojekt Urban Hubs: Seit Jahrzehnten hat sich das Prinzip bei der Post bewährt, Briefe in kleinen Boxen an den Straßenrändern zwischenzulagern. Dieses Verfahren soll Berlin mit Logistikanbietern in einem Pilotprojekt testen und dazu öffentliche Flächen zur Verfügung stellen.
- Letzte Meile: Weil kleine Lieferungen über kurze Distanzen mit (elektrischen) Lastenrädern schnell und sauber, klimafreundlich und leise transportiert werden können, soll Berlin die Anschaffung solcher Räder fördern. Für größere Transporte eignen sich Elektrotransporter, wie etwa der durch die Deutsche Post DHL Group entwickelte Street Scooter, der aktuell stark nachgefragt ist.
Den ganzen Beschluss finden Sie hier.