Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher, und Andreas Otto, baupolitischer Sprecher und Obmann im Untersuchungsausschuss, sagen mit Blick auf die Sitzung des
Untersuchungsausschusses:
Die heutige Zeugenbefragung gewährte einen tiefen Einblick in die Projektphase Ende 2011 und Anfang 2012, als der Zeitverzug auf der Baustelle des BER immer offensichtlicher und eine pünktliche Eröffnung unmöglich wurde. Am 14. Februar 2012 hatte der TÜV Rheinland als Übergeordneter Sachverständiger protokollarisch erklärt, dass eine Bestätigung der Betriebssicherheit zum 3. Juni 2012 nicht möglich ist.
Diese Feststellung hätte Alarmstufe rot bis hinauf in den Aufsichtsrat auslösen müssen. Aus Sicht des Zeugen Thomas Klups hätte die anschließend verfolgte Idee einer Interimslösung (Mensch-Maschine-Schnittstelle) zur Folge gehabt, dass nach Eröffnung des Flughafens noch umfängliche Brandversuche hätten durchgeführt werden müssen – eine abenteuerliche Vorstellung.
Im Zusammenhang mit der Frage, ob die Entrauchungsanlage des jüngst entlassenen
Planers di Mauro überhaupt funktionieren konnte, überraschte der Zeuge Andreas Dahlitz
mit der Aussage, dass er dazu keine eigene Einschätzung hätte. Das ist für einen
ausgewiesenen Brandschutzprofi, der das Brandschutzkonzept verfasst, an der
Ausführungsplanung mitgewirkt und unzählige Mängel von Baufirmen protokolliert hat,
zumindest sehr überraschend.