Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher, und Andreas Otto, baupolitischer Sprecher und Obmann im Untersuchungsausschuss, sagen mit Blick auf die Sitzung des Untersuchungsausschusses und die Befragung des ehemaligen Geschäftsführers Horst Amann:
Die Befragung des Zeugen Amann bestätigte, dass die Baustelle im Sommer 2012 ein Chaos ohne Kopf war. Der Bauherr – die Flughafengesellschaft – hatte völlig den Überblick verloren.
Nach der Entlassung von pgBBI stapelten sich die Nachträge von Baufirmen mit Millionenforderungen. Darunter auch die von der jetzt in Korruptionsvorwürfe verwickelten Firma Imtech. Durch die Eile im Vorfeld des Eröffnungstermins Juni 2012 waren Nachtragsverfahren nicht wie üblich ordnungsgemäß dokumentiert worden. Der Zeuge Amann bestätigte, dass eine solche Situation wie im Sommer 2012 von Firmen regelmäßig ausgenutzt würde, um ein Maximum an Geld für Nachträge zu erhalten. Gegenüber Imtech befand sich die Flughafengesellschaft in einer schwachen Verhandlungsposition, weil die Firma ihr Personal von der Baustelle hätte abziehen und das Projekt hätte völlig lahmlegen können.
Wie sein Vorgänger Dr. Körtgen und die meisten anderen leitenden Mitarbeiter der Flughafengesellschaft ist auch Amann kein Fachmann für Haustechnik. Trotzdem wurde er vom damaligen Aufsichtsratschef Wowereit für das BER-Projekt engagiert. Ein Indiz für eine Fehleinschätzung des Regierenden Bürgermeisters.