Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher, und Andreas Otto, baupolitischer Sprecher und Obmann im Untersuchungsausschuss, sagen mit Blick auf die Sitzung des Untersuchungsausschusses und die zweite Befragung des ehemaligen Geschäftsführers Dr. Manfred Körtgen:
Der Druck aus dem Aufsichtsrat und vom kaufmännischen Geschäftsführer verleitete den obersten Techniker Herrn Dr. Körtgen offenbar dazu, alles baulich möglich machen zu wollen. Für Schwierigkeiten hatte im Aufsichtsrat niemand ein Ohr. Der Vorsitzende, Klaus Wowereit, wollte nicht Probleme hören, sondern Lösungen sehen.
Dr. Körtgen vermochte in der täglichen Arbeit nicht, die ständigen Änderungswünsche seines kaufmännischen Kollegen Prof. Schwarz und der Nutzer abzuwehren. Ob A380- Brücke, zusätzliche Lounges für Fluggesellschaften oder neue Einkaufsbereiche – Körtgen lehnte selten ab. Die Änderungen führten exponentiell zu Umplanungen, Mehrkosten und Zeitverlust. Die ohnehin problematische Entrauchungsanlage musste mit jeder Nutzungs- und Raumänderung überplant werden. Erschwerend hinzu kam, dass die Entrauchungsanlage ein Prototyp ist. Die vollautomatische Steuerung ist praktisch ein Experiment. Aus seiner vorhergehenden Tätigkeit auf dem Flughafen Düsseldorf musste Dr. Körtgen bekannt sein, wie kompliziert technische Anlagen und Steuerungen für den Brandfall sind.