Zur aktuellen Sitzung des Untersuchungsausschuss BER nehmen Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher, und Andreas Otto, baupolitischer Sprecher sowie Obmann im BER-Untersuchungsausschuss, wie folgt Stellung:
“Der nahtlose Übergang des hochrangigen Siemens-Mitarbeiters Marks in die Chefetage der Flughafengesellschaft FBB verursacht Folgeprobleme. Der Zeuge Marks erklärte in der heutigen Befragung, dass er von den Rechnungen, die Siemens ohne erbrachte Leistung in den Jahren 2013 und 2014 eingereicht haben soll, nichts gewusst hätte. Da Herr Marks in diesem Zeitraum Regionalleiter Ost der Siemens AG für Gebäudetechnologie und damit für den BER verantwortlich war, wird an dieser Stelle ein Loyalitätskonflikt offenbar.
Es stellt sich die Frage, wie ernsthaft die FBB tatsächlich die Abrechnungen von Siemens prüft und unberechtigte Forderungen abwehrt.
Der Zeuge Vetter, ehemals Projektleiter Starkstrom der Firma Imtech, erklärte dem Ausschuss, dass erst nach der Terminabsage Anfang Mai 2012 die chaotische Belegung von Kabeltrassen ihren Höhepunkt erreicht habe. Die Sanierung der Trassen hätte doppelt so viel Aufwand und Kosten verursacht wie die erstmalige Herrichtung. Diese Aussage macht abermals deutlich, welche kostspieligen Folgen das verfehlte Krisenmanagement der Flughafengesellschaft und der Aufsichtsräte nach sich zog.”