Zur aktuellen Sitzung des Untersuchungsausschuss BER nehmen Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher, und Andreas Otto, baupolitischer Sprecher sowie Obmann im BER-Untersuchungsausschuss, wie folgt Stellung:
Die Arbeit des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft des BER ist
gekennzeichnet von fehlender Fachkompetenz und blindem Vertrauen in die
jeweiligen Geschäftsführungen.
Wie mehrere andere Aufsichtsräte zuvor lieferte auch der Zeuge Gatzer das
Bild eines weitgehend ahnungslosen Teilnehmers, der der Geschäftsführung
der Flughafengesellschaft bis 2012 alles abgenommen hat. Das betraf die
geschönten Controllingberichte und sogar den Vorschlag, im Mai 2012 den
Generalplaner zu kündigen. Immerhin sei diese Entlassung aus Gatzers
heutiger Sicht “nicht uneingeschränkt vorteilhaft” gewesen. Der
Finanzstaatssekretär hat sich auch nie gewundert, dass ein mögliches
Scheitern oder eine Verzögerung der Eröffnung des BER keinen Eingang in die
Risikoberichte der FBB fand.
Bis heute hält Werner Gatzer keine Verbesserungen der Aufsichtsratsarbeit
für nötig. Eine Umsetzung der entsprechenden Empfehlungen des
Bundesrechnungshofes von 2014 sei nicht erforderlich, man habe großes
Vertrauen in die neue Geschäftsführung.