Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher und Andreas Otto, baupolitischer Sprecher und Obmann im Untersuchungsausschuss, sagen mit Blick auf die Sitzung des Untersuchungsausschusses:
Bei einem großen technischen Gebäude kommt es nicht auf den Beton an, sondern auf die
Haustechnik, so die zutreffende Einschätzung des Zeugen Thomas Schwarz heute im
Untersuchungsausschuss BER. In diesem Kontext fällt der Mangel auf, dass in der Hierarchie der Flughafengesellschaft die ersten Spezialisten für Haustechnik erst in der vierten Leitungsebene zu finden sind. Wenn das wichtigste Thema untergeordnet verankert ist, wundert es nicht, dass Probleme der Informationstechnik von Geschäftsführung und Aufsichtsrat nicht zur Kenntnis genommen wurden. Hier offenbart sich ein eklatanter Organisationsmangel des Projektes BER.
Der Zeuge Thomas Schwarz bestätigte heute im Untersuchungsausschuss, dass Probleme
mit der Haustechnik im Terminal lange absehbar waren. Bereits in seiner Zeit als
Bereichsleiter deutete sich 2009/10 die Insolvenz der Ingenieurgesellschaft Kruck, eines
Partners in der pgBBI, an. Planung und Bauausführung liefen terminlich auseinander. Die
Ansetzung der Eröffnung für den Juni 2012 war seiner Einschätzung zufolge kaum
einzuhalten.
Zur Vergabepraxis der Flughafengesellschaft stellte der Zeuge fest, dass oft nicht die
wirtschaftlichsten Angebote, sondern die billigsten genommen wurden. Der Preis dominierte gegenüber Qualifikation, Bauqualität und Termintreue der Firmen. Auch das ist eine mögliche Quelle für Verzögerungen.