Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher, und Andreas Otto, baupolitischer Sprecher und Obmann im Untersuchungsausschuss, sagen mit Blick auf die Sitzung des Untersuchungsausschusses und die Befragung des ehemaligen Geschäftsführers Thomas Weyer:
Der Zeuge Thomas Weyer hat heute zu dem Puzzlebild des Scheiterns des BER-Projekts Aufschlussreiches beigetragen.
Seine Aussage erhärtet die These, dass die Flughafengesellschaft für einen erfolgreichen Projektverlauf organisatorisch zu schlecht aufgestellt war. Das Zusammenspiel von Aufsichtsrat, Geschäftsführung und insbesondere dem Projektsteuerer war problematisch.
So habe der Aufsichtsrat die Planänderungen für das Andocken größerer Flugzeuge (A380) gegen das Votum der Geschäftsführung durchgesetzt: ein kosten- und zeitintensiver Fehler. Der Projektsteuerer habe nicht die nötige Qualität und Geschwindigkeit geliefert. Auch die direkte Übernahme von leitenden Mitarbeitern des Projektsteuerers durch die Flughafengesellschaft hat das Projekt eher geschwächt als gestärkt.
Der Zeuge kritisierte darüber hinaus auch Vorgänge nach seinem Ausscheiden aus dem Projekt im Sommer 2008. So sei kurze Zeit später der Construction Manager für das Terminal, Drees & Sommer, gekündigt worden. Dieses Büro habe großes Renomée und sei sehr ehrlich gewesen. Über den Umgang mit der Pleite des Planers für die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) Anfang 2010 sagte er, dass so etwas unbedingt bis zum Abschluss des Projektes verhindert werden müsse.