Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher und Andreas Otto, Sprecher für Bauen und Wohnen sagen mit Blick auf die Sitzung des BER-Untersuchungsausschusses:
Der ehemalige Leiter der Bauüberwachung für den BER, Knut Nell, wurde heute zum zweiten Mal durch den Untersuchungsausschuss befragt. Fazit ist, dass die Organisation aus Flughafengesellschaft, pgBBI als Bauüberwachung und dem Projektsteuerer nicht in der Lage war, 2011 und 2012 die ausführenden Firmen zur termingerechten Ausführung ihrer Leistungen zu bewegen. Die Verantwortung für mangelnde Leistungen und Zeitverzüge wurde hin- und hergeschoben. Im Falle von Softwareprojekten, wie z.B. der Steuerung der Firma Bosch, war die Bauüberwachung nicht in der Lage, den Fortschritt der Leistung zu prüfen oder eine termingerechte Fertigstellung durchzusetzen.
Einmal mehr wurde deutlich, dass der Stellenwert der Brandschutztechnik und insbesondere der Software-Erstellung von der Flughafengesellschaft von Anfang an vollkommen unterschätzt wurde.
Der Zeuge bekräftigte seine Aussage, die Entrauchungsanlage 14 sei ordnungsgemäß entworfen und die Planung durch die Flughafengesellschaft und den TÜV geprüft und abgenommen worden. Auch wenn die Inbetriebnahme aufwendig sein würde, sei man von einer Funktionstüchtigkeit ausgegangen. Diese Aussage steht im Widerspruch zu der aktuellen Einschätzung der Flughafengesellschaft und des Planers Professor Großmann, der eine teure Umplanung veranlasst hat und gegen den inzwischen die Staatsanwaltschaft Neuruppin wegen Korruptionsvorwürfen ermittelt.