Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher, und Andreas Otto, Sprecher für Bauen und Wohnen, sagen mit Blick auf die Sitzung des BER-Untersuchungsausschusses:
Der oberste Projektleiter und Prokurist der Flughafengesellschaft für den Bau des BER,
Joachim Korkhaus, hat im Untersuchungsausschuss erklärt, er selbst habe nicht den
vollständigen Überblick über den Stand des Bauvorhabens gehabt. Das Vorhaben sei zu
komplex, es gäbe zu viele Beteiligte. Das Flughafenprojekt gleicht insofern wohl dem
Turmbau zu Babel. Das Organisationsversagen der Flughafengesellschaft wurde heute
einmal mehr offenbar. Angesichts dieser Erklärungen stellt sich die Frage, wie sich
Aufsichtsrat und Geschäftsführung die ganze Zeit ruhigen Gewissens auf den Eröffnungstermin freuen konnten.
Bezeichnend für das verfehlte Krisenmanagement der Flughafengesellschaft ist auch die
Absetzung von Korkhaus im September 2012 durch Horst Amann. Nach der Entlassung des Geschäftsführers Körtgen und des Generalplaners im Mai 2012 war Herr Korkhaus faktisch der oberste Techniker für den BER und der wichtigste Ansprechpartner für den
Geschäftsführer Prof. Schwarz und den Aufsichtsrat. Seine Strategie zur Fertigstellung
wurde dem Aufsichtsrat im Juni 2012 vorgestellt. Damals stand eine Eröffnung im März
2013 im Raum. Ob dieser Termin haltbar gewesen wäre, ist ungewiss. Inzwischen ist er
lange Geschichte.
Trotz allem war Herr Korkhaus ein Erfahrungsträger, dessen Wissen unbedingt hätte weiter genutzt werden müssen. Seine Absetzung im September 2012 durch Horst Amann war ein weiterer Fehler in der langen Kette des Missmanagements von Aufsichtsrat und
Geschäftsführung.