Am 24. Juni habe ich das Modellprojekt zur vollelektrischen Lieferkette im Berliner Westhafen besucht. Das Projekt KVE-Chain im Rahmen der Reihe Schaufenster Elektromobilität verknüpft die elektrische Anlieferung der Warencontainer im Westhafen auf der Schiene und die Auslieferung mit dem größten elektrischen LKW innerhalb Berlins an Warenhäuser und Industrie.
Nach einer kurzen Begrüßung führten uns Peter Stäblein, Geschäftsführer der landeseigenen BEHALA GmbH, und Philip Michalk, Projektbegleitung KVE-Chain der TH Wildau, über das Betriebsgelände im Westhafen. Insbesondere die zentrale Lage des Westhafens ermöglicht eine ökologische Warenanlieferung über die Schiene, ein Zwischenlager und eine kurze Endauslieferung über den Straßenverkehr. Der Einsatz des größten elektrischen LKWs für die letzte Meile zeigt langfristig eine Möglichkeit auf die Lücke im ökologischen Wirtschaftsverkehr zu schließen. Mit Blick auf das Modellversuch lobten Herr Stäblein und Herr Michalk ausdrücklich die hohe Zuverlässlichkeit des E-LKWs. Herausforderungen bestehen noch in der auf 60 km begrenzten Reichweite und der dann notwendigen 3-stündigen Aufladezeit. Allerdings wird der LKW erst wirtschaftlich einsetzbar sein, wenn auch der Anschaffungspreis insbesondere der der Batterien, denen von Diesel-LKW nahe kommt. Wirtschaftlich vorteilhaft sind die geringeren Wartungs- und “Treibstoff”-Kosten. Wenn die Batterien günstiger und leistungsstärker werden und die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien bereit gestellt wird, kann die elektrische Lieferkette die ökologische Perspektive im Wirtschaftsverkehr werden. Das Modellprojekt KVE-Chain ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.